Eine Parodontitisbehandlung ist eine Maßnahme, die nicht den Zahn selbst, sondern die ihn umgebenden Gewebe betrifft. Notwendig wird sie, wenn durch eine fortgeschrittene bakterielle Infektion von Zahnfleisch und Knochen ein Abbau des Zahnhalteapparates verursacht wird und dadurch  Zähne gelockert sind oder akut gefährdet sind locker zu werden.

Was ist die Ursache einer Parodontitis?

Eine Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Ursache dieser Entzündung sind Stoffwechselprodukte von Bakterien, die sich in weichen oder mineralisierten Belägen auf der Zahnoberfläche und in der Zahnfleischtasche befinden. Die Bakterienprodukte verursachen eine chronische Entzündungsreaktion, die zum Abbau des Zahnhalteapparates  (Zahnfleisch, Faserapparat, Knochen) führen kann. Der Schweregrad und Verlauf der Parodontitis hängen von Menge und Art der vorliegenden Bakterien, von ihrer individuellen Abwehrreaktion sowie vom Vorliegen weiterer Risikofaktoren (z.B. Rauchen, Stress, Diabetes mellitus) ab.

Wie läuft eine systematische Parodontitisbehandlung ab?

Eine Parodontitis kann nur durch eine systematische Behandlung zum Stillstand gebracht werden. In dieser Behandlung werden durch Schall-und Handinstrumente oder auch Pulverstrahlsysteme die bakteriellen Beläge von Zahn- und Wurzeloberfläche vollständig entfernt. Die Behandlung wird in mehreren Schritten durchgeführt, insgesamt müssen Sie mit einer Behandlungsdauer von 1-3 Monaten und ca. 4-6 Sitzungen rechnen.

Zunächst erfolgt eine professionelle Zahnreinigung (PZR) mit Entfernung der harten und weichen Zahnbeläge. Nach Aufnahme eines genauen Mundhygiene- und Entzündungsstatus erhalten Sie eine Anleitung zur effektiven individuellen häuslichen Mundhygiene, die für den Therapieerfolg von großer Bedeutung ist. Die Kosten für die Vorbehandlung werden nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Je nach Ausgangsituation sind für diese Vorbehandlung mehrere Termine erforderlich, sie ist eine Voraussetzung für die nachfolgende Reinigung der Zahnfleischtaschen, da ansonsten eine Reinfektion stattfindet und auch die Genehmigung der weiteren Behandlung durch die gesetzliche Krankenkasse nicht gewährleistet ist.

Nach Abschluss der Zahnreinigung wird anhand einer erneuten Untersuchung  überprüft, an welchen Zahnflächen weiterhin Symptome einer Parodontitis, wie vertiefte Zahnfleischtaschen und Blutungen vorliegen. In schweren Fällen sind zusätzliche Untersuchungen (z.B. Bakterienuntersuchung aus der Zahnfleischtasche) sinnvoll. Die Behandlung wird nach Genehmigung durch die gesetzliche Krankenkasse in 1-2 Sitzungen unter örtlicher Betäubung durchgeführt. In schweren Fällen wird diese mechanische Reinigung mit einem Antibiotikum kombiniert. 2 Monate nach Abschluss der Parodontitisbehandlung wird nochmal ein genauer Befund erhoben und das Therapieergebnis überprüft und falls notwendig über anschließende Therapieoptionen beraten. Die Kosten der Hauptbehandlung werden in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Wie geht es nach der Parodontitistherapie weiter?

Der langfristige Erfolg der Parodontitistherapie hängt entscheidend von Ihrer Mitarbeit ab, d.h. von einer sorgfältigen häuslichen Mundhygiene und einer regelmäßigen zahnärztlichen Betreuung. Die Häufigkeit der Nachsorgetermine richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und Ihren individuellen Risikofaktoren. Im Rahmen der Nachsorgeuntersuchungen werden Zähne und Zahnfleisch kontrolliert und professionell gereinigt. Damit Sie die Nachsorgetermine nicht verpassen, würden wir Sie gerne in unser Recallsystem aufnehmen. Auch hierfür übernehmen gesetzliche Krankenkassen leider meist keine Kosten.